30.06.2017
„Was tun nach dem Dienst bei der Truppe?“
Kerpen. Jährlich scheiden rund 15.000 gut qualifizierte Soldatinnen und Soldaten auf Zeit (SaZ) aus dem militärischen Dienst bei der Bundeswehr aus und stehen als Fachkräfte dem zivilen Arbeitsmarkt zur Verfügung. Das Ausbildungszentrum der Bauindustrie (ABZ) Kerpen unterstützt in enger Zusammenarbeit mit dem Berufsförderungsdienst der Bundeswehr (BFD) die Eingliederung in das zivile Erwerbsleben durch begleitendes Coaching, zielgerichtete Qualifizierungsmaßnahmen und passgenaue Vermittlungsangebote.
André Frost ist einer, der die Rückkehr ins zivile Berufsleben mit Bravour bestanden hat und der in diesen Tagen die letzten Prüfungen ablegen wird. Sein offizieller Einstieg in die zivile Arbeitswelt beginnt am 1. Juli bei einem Bornheimer Bauunternehmen.
„Was tun nach dem Wehrdienst?“. Diese Frage stellte sich auch André Frost, als er 2014 zum Ende seiner SaZ bei der Bundeswehr eine neue Herausforderung im zivilen Erwerbsleben gesucht hat. Mit Förderung durch den Berufsförderungsdienst der Bundeswehr begann er bereits 2013 im ABZ Kerpen seine qualifizierte Fachausbildung zum Bauzeichner. „Soldaten werden für eine Eingliederung nach Dienstzeitende bis zu 5 Jahre vom Bund weiterbezahlt und erhalten zusätzlich noch die Kosten für eine Ausbildung oder Bildungsmaßnahme bis zu einem Höchstbetrag (je nach Verpflichtungsdauer) erstattet. Deshalb konnte ich 2013 mit der Umschulung zum Bauzeichner beginnen“, erklärt André Frost, der an seine verkürzten Ausbildungszeit 2015 direkt noch zwei Jahre Technikerausbildung mit Schwerpunkt Tiefbau am Berufskolleg der Bauwirtschaft in Kerpen angehängt hat. „Mit dieser Premium-Ausbildung zum staatlich anerkannten Bautechniker habe ich eine sehr gute Qualifikation für das Berufsleben und beste Karrieremöglichkeiten“, sagt Frost stolz über den von ihm erreichten Abschluss.
Dabei war der Umstieg für den inzwischen 29jährigen, der damals direkt nach der Schule zur Bundeswehr ging, gar nicht so leicht. Vom aktiven Dienst wieder die Schulbank drücken, bedeutete für den ehemaligen Scharfschützen mit drei Afghanistaneinsätzen fünf bis zehn Stunden pro Tag an fünf Tagen die Woche stillsitzen und „büffeln“. „Das ist mir in den ersten Monaten ganz schön schwer gefallen“, erinnert sich Frost an die Anfänge seiner Ausbildung. Einen Ausgleich fand er an freien Nachmittagen bei der praktischen Arbeit in den Werkshallen oder beim abendlichen Sport. „Ich habe handwerklich alles mitgemacht, was im Ausbildungszentrum angeboten wurde. Habe an fast allen Lehrgängen als Gast teilgenommen.“ Dieses zusätzliche Engagement wurde mit guten Abschlussnoten bei der Bauzeichnerausbildung belohnt. Und auch die letzten anstehenden Prüfungen zum Techniker werden gut laufen, ist sich der ehemalige Stabsgefreite sicher.
Die Wirtschaft wisse viel zu wenig über die Fähigkeiten der Soldaten, meint Stefan Roeder, Key-Account-Manager Bundeswehr im ABZ Kerpen und fasst deren Vorteile so zusammen: „Soldaten sind teamfähig, besitzen Führungsfähigkeiten, sie handeln zielbewusst, sind körperlich topfit und gut ausgebildet, lernen, in Krisensituationen die Nerven zu behalten, haben Organisationstalent und können strategisch denken. Sie besitzen alle Fähigkeiten, die gute Fach- und Führungskräfte in der Bauindustrie haben sollten.“ Herr Roeder steht den Soldatinnen und Soldaten mit Rat und Tat zur Seite und begleitet sie auch nach ihrem Start ins Berufsleben weiter. Sein gut ausgebautes Netzwerk ermöglicht die Vermittlung der neuen Fachkräfte nach deren Ausbildung in Bauunternehmen. „Eine Win-Win-Situation für alle“, resümiert Roeder. „Ausscheidende Soldaten erhalten attraktive Karrieremöglichkeiten nach Abschluss ihrer Dienstzeit, die Unternehmen bekommen motivierte und gut ausgebildete Fachkräfte.“
„Und“, fügt Stefan Roeder abschließend hinzu, „die Kosten der Ausbildung werden in der Regel durch den Berufsförderungsdienst der Bundeswehr übernommen.“
Möchten Sie sich beraten lassen?
Herr Stefan Roeder berät Sie gerne! Auch telefonisch unter 02237/5618-34.
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